Ausstellung "Japan" im Schaufenster der Sparkasse Hersbruck
Zusammen mit meiner Freundin, der Malerin Gabi Christel (Jelle), stellte ich vom 3.3. bis 31.3.2022 im Schaufenster der Sparkasse Hersbruck aus.
Das Thema "Japan" entstand, weil ich mit Liebe und Leidenschaft auch auf Reisen fotografiere und dieses besondere Land mich mit seinen mystischen Tempeln und kunstvollen Gärten außergewöhnlich inspiriert hat. Meine Freundin war schnell begeistert. Und so war das Thema geboren...
Emile Zola spricht mir aus der Seele: “Nach meiner Ansicht kann man nicht behaupten, etwas gesehen zu haben, bevor man es fotografiert hat.“
Meine ausgestellten Fotos zeigen zwei Tempelanlagen in der alten Hauptstadt Kyoto, einen furchteinflößenden Tempelwächter in Nara sowie ein Eingangstor zum heiligen Tempelbezirk in Tokyo.
Die Bilder stehen auch zum Verkauf. Bei Interesse bitte den Preis anfragen.
Dieser Zeitungsbericht über unsere Ausstellung erschien am 7.3.2022 in der Hersbrucker Zeitung:
Neue Ausstellung im Kunstfenster am Oberen Markt
Malerei und Fotografie: Zwei Freundinnen und der Ferne Osten
Von Ute Scharrer
HERSBRUCK - Sie ergänzen sich wie Yin und Yang, die beiden Freundinnen, die derzeit das Kunstfenster der Sparkasse bespielen. Britta Henselmann und Gabi Christel alias „Jelle“ spielen sich Ideen zu wie Bälle, halten sie gekonnt in der Luft, entwickeln sie weiter und setzen sie in künstlerisches Arbeiten um.
Britta Henselmann hat ihren Fotoapparat immer dabei. Immer. Ohne ihre Kamera nimmt sie weniger wahr, sie geht sogar so weit, sich die steile Aussage des Schriftstellers und leidenschaftlichen Fotografen Emile Zolas zum Leitspruch zu machen: „Nach meiner Ansicht kann man nicht behaupten, etwas gesehen zu haben, bevor man es fotografiert hat“.
Ein anderer Blick
Dabei sieht die selbstständige Grafikerin, die Kommunikationsdesign und Werbefachwirtin studiert hat, nicht so sehr den Baum und das Haus, sondern eher die Linie, die Fläche, die Dunkelheit dazwischen und das Licht in einer anderen Ecke. Komposition des Raums, Bildordnungsprinzipien wie den goldenen Schnitt hat sie als Grafikerin so verinnerlicht, dass sie sie ganz unbewusst in ihren Fotos einsetzt.
Gegensätze im Bild
Harsche Gegensätze sind es, die Henselmanns Blick in Japan angezogen haben: die zierliche Feingliedrigkeit und Perfektion der traditionellen Gärten und die abgezirkelten Teezeremonien gegenüber der monumentalen Wucht mancher Tempelanlagen und der abweisenden Fratze eines steinernen Tempelwächters. In der Fotografie erlebt sie noch stärker als im ohnehin schon kreativen Beruf schöpferische Freiheit.
Freiheit ist auch Gabi Christel wichtig. „Musik an und tanzen – erst ich und dann der Pinsel!“, beschreibt sie die intuitive Art, an ihre Malerei heranzugehen. Sie macht sich ganz durchlässig für den kreativen Fluss; dabei weiß sie oft im Voraus nicht, welches Motiv sie anpacken soll und ist hinterher erstaunt, was unter ihren Händen entstanden ist.
„Ich träume mich weg und weder Zeit noch Geld noch irgendetwas anderes spielen dann eine Rolle“, schildert die zweifache Mutter, die sich vielfach fortgebildet hat und im weiten Umkreis ausstellt, ihren Malprozess. Oft entstehen dabei mehrere Bilder gleichzeitig.
Ursprung in der Kindheit
Ihre Liebe zur Kunst und zum Kreativsein kann sie ebenso wie Henselmann bis in die Kindheit zurückverfolgen. Wo die kleine Britta Bilder aus Katalogen ausschnitt und zu Collagen zusammenfügte, fieberte Gabi dem Malkurs entgegen, der jeden Donnerstag gegen ein Entgelt von zehn Pfennigen auf dem Firmengelände des Schreibgeräte-Herstellers Staedtler in Nürnberg angeboten wurde.
Die beiden Frauen waren zuerst Freundinnen und dann gegenseitige Kunstförderinnen. Ihr Geheimnis: die andere stehen lassen, wie sie ist und aus Kritik Anregungen für das eigene Wachstum ziehen. Dank dieses Vertrauensverhältnisses ließ sich Christel, Künstlerinnenname Jelle, auch auf einen thematisch auf Japan festgelegten künstlerischen Dialog mit Henselmann ein, obwohl sie sonst Auftragsarbeiten als Einengungen betrachtet.
Die Ergebnisse dieser kreativen Zusammenarbeit sind bis Ende März im Kunstfenster zu sehen: fein komponierte, detailreiche Fotografien von Britta Henselmann und farbstarke, teils mit Goldfarbe gehöhte Malerei von Jelle. Geisha, Koi und Kraniche, Tempel und ihre Wächter rücken die Symbolik des fernen Ostens ins Bild.